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Her form emerging from the wave
Both parents saw, but could not save;.

The shriek of death arose!

At once she sunk to rise no more;
And sadly sounding to the shore,
The parted billows close!

MICKLE.

WILLIAM JULIUS MICKLE wurde zu Langholm in

Dumfriesshire den 29sten September 1734 geboren. Seine erste Bildung erhielt er von seinem Vater. Nach dem Tode desselben besuchte er bis in sein 16tes Jahr die gelehrte Schule (high school) zu Edinburgh, und führte darauf die Rechnungsbücher seiner Tante, welche das Gewerbe ihres verstorbenen Mannes, eines Brauers, fortgesetzt hatte. Um das Jahr 1755 fing er seine eigenen Geschäfte an; allein so ausgebreitet dieselben auch waren, so wollte es ihm damit doch nicht glücken. Vielleicht lag die Schuld davon zum Theil an seinen anderweitigen Beschäftigungen, denn, wie er selbst oft erwähnte, hatte er vor seinem 18ten Jahre zwei Trauerspiele und die Hälfte eines epischen Gedichts verfertigt, welche Stücke er indessen klüglich den Flammen überlieferte. Dieser Hang zur Dichtkunst war in ihm besonders durch die Lektüre von Spenser's Fairy Queen erweckt worden. Nach einigen unbedeutenden, in dem Scots Magazine abgedruckten Versuchen, gab er 1762 sein ethisches Gedicht Providence or Arandas and Emilec heraus, ein langweiliges und inkorrektes Produkt, von dem er, nach einigen fruchtlosen Versuchen, gänzlich seine väterliche Hand abzog, Im Frühjahr 1763 verliefs er Edinburgh und begab sich nach London, um sich um eine Stelle bei der Marine zu bewerben; seine Bemühungen waren indessen fruchtlos. Vor seiner Abreise von Edinburgh hatte er, unter dem angenommenen Namen William Moore, ein Exemplar seines Lehrgedichts an Lord Lyitleton gesandt, an den sich die damaligen schönen Geister anzuschliefsen pflegten, und ihn um sein Urtheil gebeten; dies veranlasste einen Briefwechsel, von welchem aber unser Dichter keinen Vortheil hatte. Mickle's nächste Produkte

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waren Pollio, an elegiac Ode; Knowledge an Ode, und Mary Queen of Scot's, an Elegy. Er gab diese Stücke gleichfalls dem Lord zur Durchsicht, und dieser scheint auch in den beiden ersten einige Änderungen gemacht zu haben. Mickle hatte um diese Zeit die Idee, sein Glück durch eine Stelle in den auswärtigen Besitzungen der Engländer zu machen, und rechnete dabei auf die Unterstützung seines Gönners; allein der edle Lord scheint nicht recht ernstlich den Willen gehabt zu haben, unserm Dichter zu helfen. Mickle wollte nun als Buchführer eines Kaufmanns nach Carolina gehen; allein auch dies Projekt wurde, es ist unbekannt, warum? nicht ausgeführt. Hierauf liefs er sich als Korrektor bei der Clarendonschen Druckerei anstellen. 1765 erschien sein, schon 1762 bei Gelegenheit des Todes seines Bruders geschriebenes Gedicht Pollio, an elegiac Ode written in the wood near Roslin Castle, wodurch er zuerst die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zog. Hierauf folgte 1767 the Concubine, a Poem in two Cantos, in the Manner of Spenser, welches 1777 unter dem passendern Titel: Sir Martyn aufs neue erschien. 1770 wurden seine Gedichte Mary Queen of Scot's, an elegy; Knowledge, an ode, und Hengist and May, a ballad, in Pearcy's Collection of Poems bekannt gemacht. 1770 erschien auch sein Voltaire in the shades, or Dialogues on the deistical controversy. Schon in seiner Jugend hatte er eine Französische Übersetzung der Lusiade gelesen, und bereits damals den Entschlufs gefasst, dieses Gedicht in's Englische zu übersetzen; mancherlei Umstände hatten ihn indessen von der Ausführung dieser Idee abgehalten. Nunmehr aber er lernte er das Portugiesische und gab 1771, den ersten Gesang jenes epischen Gedichts heraus. Der Beifall, welchen dies Probestück fand, ermunterte ihn, sich an das ganze Werk zu machen. Um desto ungestörter arbeiten zu können, gab er sein Amt zu Oxford auf, bezog ein kleines Pachthaus zu Forest-Hill, und arbeitete hier mit solcher Emsigkeit, dafs er 1775 seine Übersetzung vollendet hatte. Sie erschien unter dem Titel: The Lusiad or the Discovery of India, an Epic Poem, with an Introduction, the History of the Discovery of India, the History of the Rise and Fall of the Portuguese Empire in the East, the Life of Camoens etc. Oxford: (die zweire Ausgabe ist von 1778). Mickle musste sich während der Bearbeitung dieses Gedichts kümmerlich behelfen, und hatte fast keine andern Einkünfte, als die nur sparsam eingehen

den Subskriptionsgelder. Noch vor der Erscheinung seiner Lusiade schrieb er eine Tragödie, betitelt: the Siege of Marseille, und übersandte sie an Garrick. Das Urtheil dieses Mannes fiel nicht günstig aus. Er gab zwar zu, dafs jene Tragödie einige schöne Stellen enthalte, meinte aber, dafs sie sich dennoch nicht zur Aufführung eigne, und schickte sie dem Verfasser zurück. Mickle tröstete sich über das Mifsgeschick seiner dramatischen Arbeit durch den Beifall, welchen seine Lusiade erhielt, und durch den Ruf, den er sich dadurch in der literarischen Welt erworben hatte. Sein nächstes Produkt war eine politische Flugschrift, betitelt: a candid Examination of the reasons for depriving the East-India Company of its Charter, contained in the history and manage ment of the East-Indian Company, from its commencement to the present time etc. 1779. Um diese Zeit ging er eben damit um, eine Ausgabe seiner Gedichte zu veranstalten, als er von einem seiner entfernten Verwandten und Beschützer, dem zum Commandeur des Kriegsschiffs Romney ernannten Gouverneur Johnstone, aufgefordert wurde, denselben als Sekretär zu begleiten. Mickle folgte diesem Rufe, schiffte sich ein, und kam im November des gedachten Jahres zu Lissabon an. Hier blieb er sechs Monate, um über die Verwaltung der genommenen Prisen die Aufsicht zu führen. Während seines Aufenthalts verfertigte er die schöne poetische Epistel Almada Hill, und sammelte einige, indessen nie verarbeitete Materialien, über die Geschichte, Sitten und Gebräuche der Portugiesen; auch widerfuhr ihm die Ehre, unter dem Vorsitz des Prinzen Don Juan von Braganza zum Mitglied der Königl. Akademie zu Lissabon ernannt zu werden. Nach seiner Rückkehr nach England wurde es für nothwendig erachtet, dafs er einige Zeit zu, London bleiben und den gerichtlichen Untersuchungen über die genommenen Prisen beiwohnen sollte; er konnte daher den Commodore nicht auf dessen Expedition nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung begleiten, auch ging er nachmals nie wieder zur See. Bei den Streitigkeiten über die Ächtheit oder Unächtheit der Gedichte Rowley's schlug er sich auf Chatterton's Seite, und gab ein ironisches Pamphlet unter dem Titel heraus: The prophecy of Queen Emma, an ancient ballad lately discovered, written by Johannes Turgottus, Prior of Durham, in the reign of William Rufus; to which is added by the editor, an account of the discovery and hints towards

ren war.

513 a vindication of the authenticity of the poems of Ossian and Rowley, S. Das Vermögen, welches sich unser Dichter unter Commodore Johnstone erworben hatte, setzte ihn nun in den Stand, unabhängig zu leben. Er heirathete (1782) eine Mifs Tomkins, die Tochter des Mannes, bei dem er zu Forest-Hill gewohnt hatte, als er die Lusiade übersetzte, und liefs sich zu Wheatley, einige Meilen von Oxford, nieder. Zu seinen letzten Arbeiten gehören einige elegische Verse auj den 1787 erfolgten Tod scines wahren Freundes Johnstone, und ein 1788 gedichtetes kleines Lied Eskdale Braes, in welchem er die reizende Gegend Schottlands preist, wo er gebo Er starb nach einer kurzen Krankheit den 25sten Oktober 1789, im 55sten Jahre seines Alters zu Wheatley in Oxfordshire. Seine Gedichte erschienen im Jahre 1794 in 4to; auch findet man sie im 11ten Theile der Dichtersammlung von Anderson. Dieser Kunstrichter charakterisirt unsern Dichter in der den Werken desselben vorangesetzten Biographie also: His character as a poet ranks very high among his countrymen. His versification is undoubtedly very vigorous and manly, but certainly not equally remarkable for correctness. It unites the freedom of Dryden with the force and harmony of Pope. The English Lusiad is a truly classical performance, and stands, unrivalled by any production of the kind in our language, but the English Iliad. His Sir Martyn, Almuda Hill, Pollia, and Mary Queen of Scots, if he had written nothing else, are sufficient to entitle him to a classical distinction among the poets of our nation. Das längste und ausgearbeitetste seiner Stücke ist Sir Martyn; Almada Hill kann gewissermassen als eine Fortsetzung der Lusiade betrachtet werden, und Pollio nebst Mary Queen of Scotland-gehören zu seinen schönsten lyrischen Stücken. Nächst diesen verdienen noch seine beiden Balladen Hengist and Mey, und the Sorceress, seine Ode Knowledge und das Lied Eskdale Bracs ausgezeichnet zu werden.

HENGIST AND MEY, A BALLAD
Haec novimus esse nihil.

In ancient days, when Arthur reign'd,

Sir Elmer had no peer:

And no young knight in all the land,

The ladies lov'd so dear.

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His sister Mey, the fairest maid
Of all the virgin train,

Won every

heart at Arthur's court;

But all their love was vain.

In vain the lov'd, in vain they vow'd,
Her heart they could not move;
Yet at the evening hour of prayer
Her mind was lost in' love.

The abbess saw the abbess knew,

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And urg'd her to explain;

O name the gentle youth to me,

,,And his consent I'll gain."

Long urg'd, long tir'd, fair Mey. reply'd: His name - how can I say?

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, An angel from the fields above,

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He leads the sprightly dance.

His hair, as black as raven's wing;

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,,His skin

-as Christmas snow;

,His cheeks outvie the blush of morn,

,,His lips like rose - buds glow.

,,His limbs, his arms, his stature, shap'd ,,By nature's finest hand;

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