Friedrich Rückert's gesammelte poetische werke in zwölf bänden...: Lyrische gedichte.- bd.9-10. Dramatische gedichte.- bd.11-12. Epische gedichte

Portada
J.D.Sauerländer, 1868
 

Páginas seleccionadas

Términos y frases comunes

Pasajes populares

Página 338 - Nie stille steht die Zeit, der Augenblick entschwebt, Und den du nicht benutzt, den hast du nicht gelebt. Und du auch stehst nie still, der gleiche bist du nimmer, Und wer nicht besser wird, ist schon geworden schlimmer. Wer einen Tag der Welt nicht nutzt, hat ihr geschadet, Weil er versäumt, wozu ihn Gott mit Krast begnadet.
Página 173 - Grundlag' allem Wissen-, Derselben sei zuerst und sei zuletzt beflissen! Einleitung nicht allein und eine Vorbereitung Zur Wissenschaft ist sie, und Mittel zur Bestreitung...
Página 57 - Genüsse nun bewußt. 74Kann jeder doch die Welt nur seinem Sinn anpassen; Und was ich fassen soll, muß ich in Verse fassen. Drum, ob an manchem Vers von mir du habest nichts, So denk: Den hat für sich der Meister des Gedichts. Hätt...
Página 275 - Lieb' ein Sporn; Daß du die Rose hast, das merkst du erst am Dorn." „Der beste Edelstein ist, der selbst alle schneidet Die andern und den Schnitt von keinem andern leidet. Das beste Menschenherz ist aber, das da litte Selbst lieber jeden Schnitt, als daß es and're schnitte," „Lern' von der Erde, die du bauest, die Geduld: Der Pflug zerreißt ihr Herz, und sie vergilt's mit Huld.
Página 615 - Woher ich kam, wohin ich gehe, weiß ich nicht; Doch dies: von Gott zu Gott! ist meine Zuversicht. Warum ich jetzo bin, und andre sonst gewesen; Warum mir dieser Platz, kein andrer, ist erlesen? Ich blühe wie die Blum', und wachse wie der Baum, In meiner Jahreszeit, in meinem Gartenraum. Im großen Garten ist kein abgelegnes Veet, Das nicht zu seiner Zeit von Lenzluft ist durchweht.
Página 605 - Dem müden Wandersmann ist doch die Nacht willkommen. Die den bestaubten Stab ihm aus der Hand genommen. Und wenn das Leben nun ist eine Wanderreise, Was freuet Lebende der Tod nicht gleicherweise? Den Wandrer freut die Nacht, nur wenn er ist am Ziel, Auf halbem Wege nicht, wenn sie ihn überfiel. Die meisten fürchten sich darum vor'm Tod vielleicht, Weil sie des Lebens Ziel noch haben nicht erreicht, 57. Der du erschufst die Welt, ohn...
Página 239 - Am Ende deiner Bahn ist gut Zufriedenheit; Doch wer am Anfang ist zufrieden, kommt nicht weit. 82. Du hattest nicht die Kraft, dein gutes Glück zu tragen; Darum "ist es so schnell in böses umgeschlagen.
Página 589 - Die Kränze, die du siehst, sind lauter Trauerzeichen Erblichner Freuden, die den Freuden nach erbleichen. Für jede Lust, die starb, zum Denkmal einen Kranz Hab' ich geflochten, und umkränzt bin ich nun ganz. Hier hängt der Freundschaft Laub, und hier der Liebe Flitter, Und hier das Vaterglück, gemäht vom dunklen Schnitter. Hier welkt die Iugend, hier der Ruhm, und hier daneben Ist eine Stelle noch für diesen Rest von Leben. Wer nach mir übrigbleibt, wann ich geschieden bin, Häng' einen letzten...
Página 553 - Zweifel, ob der Mensch das Höchste denken kann, Verschwindet, wenn du recht dein Denken stehest an. Wer denkt in deinem Geist? der höchste Geist allein. Wer zweifelt, ob er selbst sich denkbar möchte sein? In den Gedanken mußt du die Gedanken senken: Nur weil Gott in dir denkt, vermagst du Gott zu denken.
Página 420 - Braus, kehr' in dich still zurück, Ruh' in dir selber aus, so fühlst du höchstes Glück, Wenn du dich, ohne zu versinken, ganz versenkest, Ausdichtest spiegelglatt, was du durchsichtig denkest. Wie du ziehst von Natur den Athem aus und ein, Lern' auch im Geiste nur außen und innen seyn.

Información bibliográfica